HOLE OF FAME

26. April
Überall Künstler. Nirgendwo Kunst
26. April
Begin: 20:00 Uhr
Eintritt frei
Überall Künstler. Nirgendwo Kunst
Vortrag und Diskussion mit Else Gabriel
im Rahmen von Alles Jetzt! Zwischen Aufbruch und Umbruch

Überall Künstler, nirgendwo Kunst…
ist der Titel eines „Impulsvortrags“, den else Gabriel 2015 anlässlich der kulturpolitischen Jahrestagung der Friedrich-Ebert-Stiftung gehalten hat. Es ist auch der Titel für einen Text, der Leben und Werk des Schriftstellers B. Traven als Ausgangspunkt nimmt, die Entwicklung zu beleuchten von der Selbstermächtigung als Mensch und Künstler, hin zur Tendenz einer Selbstinszenierung unter heutigen Künstlern und Künstlerinnen, bei der die Postulierung von Moral und politischer Positionierung die Erarbeitung eines eigenständigen vielschichtigen Werks in den Hintergrund treten lässt, bzw. ganz ersetzt. Das schlägt den Bogen zurück in die Kunst- und Kulturpolitik in der DDR mit Parolen wie „Kunst ist Waffe“ oder „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns“. else Gabriel beschreibt Symptome und Methoden dieses Prozesses und schildert ihn als eine auf Egozentrierung hinzielende Form der Vereinzelung, die letztlich die Kunst ihres einzigartigen Potentials beraubt und politisch mehr der Stabilisierung bestehender Ungerechtigkeiten und Verständigungsschwierigkeiten dient, als diese zu beseitigen.

else Gabriel (*1962) studierte in den 1980er Jahren Bühnen- und Kostümbild an der HfbK Dresden. Sie gründete mit den Kommilitonen Micha Brendel, Via Lewandowsky und Rainer Görß die Gruppe der Auto-Perforations-Artisten. Unter dieser „Berufsbezeichnung“ erarbeitete sie in der Gruppe und auch Solo zwischen 1982 und 1992 Performances, Installationen, Fotografien und Texte. Seit 1990 arbeitet sie auch unter dem Kürzel (e.) Twin Gabriel, seit ein paar Jahren auch else (Twin) Gabriel oder „Plastische Planung“ - vor allem in den 2000er Jahren an Foto-/Videoperformances mit der eigenen Familie - Ulf Wrede und beiden Kindern. Seit 1997 lehrt else Gabriel als Professorin an verschiedenen Kunsthochschulen, seit 2009 in Berlin/Weißensee. Gemeinsam mit dem Künstler Thaddäus Hüppi begründete sie dort ein Programm für eine erweiterte Lehre an der Schnittstelle des Übergangs vom Studium in die freie Praxis. Nach Bewilligung der zweiten Förderung durch Bundesmittel in Millionenhöhe wurde dieses einzigartige Modell 2016 abgebrochen. Seit 2018 widmet sich else Gabriel erstmals der Ölmalerei.

Zahlreiche Ausstellungen, Auftritte, Vorträge im In- und Ausland.


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